LOS ANGELES. Eigentlich wollte Dr. Meloy ein Beinleiden kurieren. Doch dann begann seine Patientin im OP plötzlich zu stöhnen – der Anfang der Entwicklung des «Orgasmatron».
1998 implantierte Dr. Stuart Meloy einer Frau, die unter chronischen Beinschmerzen litt, Elektroden ins Rückenmark. Die Implantate sollten Impulse aussenden, um die Schmerzleitung zu unterbrechen. Als der Arzt dann aber den Strom anstellte, passierte etwas völlig Unerwartetes: Die Dame hatte einen Orgasmus!
«Bringen sie das meinem Mann bei!»
«Die Patientin stiess plötzlich so was wie ein Stöhnen oder Schreien aus», erinnert sich Meloy in der «Los Angeles Times». Auf die Frage, was los sei, habe die – nur teilnarkotisierte – Frau dann geantwortet: «Sie müssen meinem Mann beibringen, wie man das macht.» Des Rätsels Lösung: Meloy hatte mit seinen Elektroden ungewollt die Lustzentren stimuliert.
Aufgrund dieser Erfahrung – und durch die Ermunterung seiner Kollegen von der Gynäkologie, die auf Frauen mit Erfüllungs-Schwierigkeiten hinwiesen – entwickelte der Doktor den sogenannten «Orgasmatron». Diese etwas oberhalb der Gürtellinie auf der Haut angebrachte Vorrichtung ist über zwei Elektroden mit dem Rückenmark verbunden und lässt sich mit einer Fernbedienung aktivieren. Die Chose funktioniert aber nur, wenn eine Frau schon einmal einen Orgasmus erlebt hat.
Kräftige Ejakulation
Profitieren können davon ausserdem Männer mit Potenz-Problemen, die aus gesundheitlichen Gründen kein Viagra schlucken dürfen. Laut Meloy konnten zwei Testpersonen mit Hilfe des «Orgasmatron» eine Erektion mit anschliessender kräftiger Ejakulation erleben.
Kosten wird der Lust-Spender, der in zwei bis drei Jahren marktreif sein soll, etwa soviel wie in den USA zwei neue Brüste. In Zahlen ausgedrückt 12´000 Dollar, also rund 13´000 Franken. Allerdings wirft das Gerät auch neue Fremdgeh-Fragen auf. So wollte eine Patientin von Dr. Meloy wissen: «Wäre es Ehebruch, wenn ich die Fernbedienung jemand anderem als meinem Mann geben würde?»
Mittwoch, 13. Februar 2008
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